Ausflug nach Xanten am 05.07.2025
Eine kleine und sehr motivierte Gruppe von Mitgliedern und Gästen des Heimatvereins Schafhausen machte sich am Samstag den 05.07.2025, auf den Weg zu den alten Römern in die Stadt „ad sanctos“, (bei den Heiligen: Xanten).
Von weitem sichtbar ragten die Türme vom Dom St. Viktor heraus, der nach unserer Ankunft das erste Ziel der Reise war. Hier wurde die Gruppe bereits von zwei geschulten Gästeführerinnen erwartet, um die Geheimnisse und die inhaltsreichen Informationen zum Bauwerk und seiner Geschichte wiederzugeben. Bereits hier wurde die großartige Zeitgeschichte der Römerzeit erkennbar, die Lebensarten, Formen und Regeln des Zusammenlebens in der Gemeinschaft und des Totengedenkens außerhalb des Siedlungsbereiches.
So begann die Führung mit dem Gang in die Krypta des Domes, wo uns die Gästeführerin die Ausgrabungen und Funde der alten Ruhestätten außerhalb der Stadt der Römer erläuterte. Hier hatte man neben dem vermutlichen Fund des Grabes des Heiligen Viktors auch die Überreste von Soldaten der thebräischen Legion gefunden, die ihre Siedlung bereits zu Zeiten des Kaiser Augustus ca. 20 vor Christus angelegt wurde. Über diesen Gräbern wurde eine erste Kapelle oder Kirche gebaut. Also war der Ortsname dieser Stätte „at sanctus“ bei den Heiligen gefunden. Neben diesen Grabstätten sind in der Krypta des Domes auch erste Grablegungen von Nachfahren und früheren Bürgern der Stadt dort bestattet. Und eine Grablegung aus jüngerer Zeit soll und muss hier Erwähnung finden. Das
Grab des „Seligen Karl Leisner“, der in der Nazi-Gefangenschaft kurz vor dem Ende des 2. Weltkrieges, von einem ebenfalls in Haft befindlichen französischen Bischof, 29-jährig zum Priester geweiht worden war und wegen seines Eintretens für seinen Glauben und seiner Gegnerschaft zum herrschenden Regime der Nazis, hingerichtet wurde. Eine wahrhaft würdige Gedenkstätte für diesen Märtyrer.
Hiernach ging es dann in den reichhaltig bestückten Immunitätsbereich des Chores der Kanoniker, die den inneren Zirkel der Domkirche, des Kreuzganges und des Siedlungsbereiches rund um den Dom und innerhalb der Stadtmauern bewohnten. Hier durften wir nun im Hochchor Platz nehmen, wo uns der Hochaltar mit den Reliquien des hl. Viktor, der Leuchterbogen der Apostel und der Kirchenväter sowie das Chorgestühl und die schönen Wandteppiche der Stiftsherren erläutert wurden. Der Marienaltar, mit den Wurzeln des Propheten Jesse, im Sockel des Altares, stellte eine weitere Besonderheit dar.
Hinter dem Hauptaltar der Pfarrkirche ragt die gestaltete Trennwand mit dem Kruzifix
heraus, die den Immunitätsbereich der Stiftsherren und Kanoniker abtrennt Im Kirchenraum für die Gemeinde erläuterte uns die Gästeführerin noch die Einzelheiten über die Baudaten, die gotischen und romanischen Bauteile, die besonders den Teil der Türme betrafen. In diesem Turmbereich war nach dem Wiederaufbau nach dem Krieg auch eine neue große Orgel erbaut worden und das große Fenster, in seiner Ausgestaltung als Feuersbrunst in roten Glaselementen dargestellt. Dieses Fenster soll die große Zerstörung im 2. Weltkrieg symbolisieren. Abschließend ging es dann noch in den Kreuzgang, wo weitere interessante Informationen gegeben wurden.
Nach dem Dombesuch geleitete uns die Gästeführerin noch bis zur Information von Xanten-Touris, wo uns der nächste Punkt unserer Reise erwartete: Der Nibelungen-Express stand bereits da, um uns zur Stadtrundfahrt abzuholen. Außerdem erwartete uns auch der Bürgermeister der Stadt Xanten, Thomas Goertz, der aus Heinsberg-Lieck stammt. Er wünschte uns einen schönen Aufenthalt in seiner neuen Heimatstadt.
Mit dem Nibelungen-Express fuhren wir circa eine Stunde durch das schöne Städtchen Xanten mit seinen zahllosen Besonderheiten, wie z.B. die Stadtmauer mit teils historischen Aufbauten wie Windmühlen, Wachhäuschen oder aber auch Außenwohnhäuser der Kanoniker, die heute als Ferienwohnungen genutzt werden.
Nach der illustren Zugfahrt ging es dann quer über den Marktplatz zur Mittagspause mit reichhaltigem Buffet in das Gasthaus Neumeier. Dazu sollte erwähnt werden, dass das
vorgesehene sogenannte im Preis enthaltene Tellergericht sich als ausgewachsenes Buffet mit zwei gesonderten Gerichten entpuppte. Zur Überraschung aller Mitreisenden. Eine tolle Sache! Als letzter Punkt der Tagesreise stand nun der Besuch des Archäologischen-Parks, „Römer-Park“ an.
Auch hier wurden wir von zwei hervorragenden Gästeführern erwartet, die uns die Geschichte der dritten Römerstadt, nach Köln und Trier, im Rheinland näher brachten: Erläuterungen an den Stelltafeln zur Besiedelung des Gebietes in der Niederung des Rheins, und den konzipierten Anlagen, wie sie heute noch als Fundquelle der römischen Kultur empfunden wurden und noch werden. Die Stadt im Hintergrund des Amphitheaters und der dort stattgefundenen Spiele und (Wett)-Kämpfe sowie das Badehaus mit seinen hygienischen Benutzerregeln und Anlagen wurden fachkundig erläutert.
Eindrücke von der Ausgestaltung der Räume und den Wandmalereien waren überdies ein Blickfang der Betrachtungen. Leider verging die Zeit im Römer-Park so schnell, und es wären im Detail noch viele Dinge die man anschauen sollte, aber der Bus erwartete uns schon zur Heimfahrt. Leider reichte die Zeit auch nicht für den Besuch des Römermuseums auf dem Gelände des Parks. Vielleicht ein Hinweis darauf, deshalb die Anlagen in Xanten nochmal zu besuchen.
Die Heimfahrt nach Schafhausen verlief sicher und ohne Besonderheiten, so dass sich der Vereinsgeschäftsführer zum Ende der Fahrt bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, und vor allem bei Herrn Knoben als Fahrer und Busunternehmer, herzlich bedankte. Wie aus nachträglichen Äußerungen von Teilnehmern zu erfahren war, waren alle sehr begeistert von einer schönen Fahrt und einem schönen Ausflugstag mit dem Heimatverein Schafhausen. Das gibt Mut und Ansporn, auch weiterhin ähnliche Kulturfahrten zu veranstalten. Sagt es bitte weiter und seid beim nächsten Mal wieder mit dabei!
