Pressebericht zum Mundart-Treff am 17.09.2025

Foto W. Spichartz mit Mundart-Atlas und Heft Oos Platt
Foto vom Mundart-Treff am 17.09.2025

Arbeitsgemeinschaft Mundart-Atlas der Heimat- und Kulturvereine im Kreis Heinsberg
von Willi Spichartz

KI op Platt? „Mundartatlas“ übernimmt Schriftenreihe „Oos Platt“

KI op Platt?“ Das geht. Alle Techniken der Text-Datenübertragung gehören zum Standard des Projekts „Mundartatlas von Schwalm und Rur bis an die Maas“, KI (künstliche Intelligenz), in dem sich die Kultur- und Heimatvereine im Kreis und darüber hinaus zusammengefunden haben, die lokale Mundart, das Platt, sattelfest für die Zukunft zu machen. Nun nehmen sich die Initiatoren der vor elf Jahren eingestellten Zeitschrift „Oos Platt“ (Unser Platt) an, deren 65 Ausgaben von 1985 an erschienen waren und einen Querschnitt der Mundart im Kreis Heinsberg abbildeten. Der Mundartatlas digitalisiert die gesamten Ausgaben und veröffentlicht sie mit Übersetzungen ins Hochdeutsche auf der Web-Site www.mundartatlas.de.

Das Plattdeutsche, weitgehend als Sprache von Opa und Oma angesehen, lebt und soll weiterleben. Mehrere Vereine bieten regelmäßig Mundartabende an, sie bestücken auch die Mundartatlas.de-Homepage, die sowohl die historische wie auch die aktuelle Literatur dazu abbildet, in Wort, bewegten Bildern und hochdeutscher Übersetzung, einige davon auch mit Musik. Das ermöglicht das Verständnis des Platts Menschen, die sich selbst bescheinigen, diese Regionalsprache, die seit weit mehr als 1000 Jahren lebendig ist, zu verstehen.

Analoge“ Kost-Proben davon gab es nun wieder beim Heimatverein Schafhausen, der zu seinem Mundart-Abend mit Verkostung der uralt-heimischen Spezialität „Panhas“ mit Kartoffel- und Möhrengemüse geladen hatte. Kross gebraten passte diese aus Schweineblut mit Buchweizen und pikanten Gewürzen gefertigte Wurstart zum Platt-Vortragsabend unter dem Motto „Wie woar dätt met dätt Husschlochte on met Panhaseäte?“ (Wie war das mit dem Hausschlachten und Panhasessen). Sprachforscher sehen den Namen zusammengesetzt aus Pfanne und Harst, gebratenes Fleisch.

Die mehr als ein Dutzend Vorträge in Schafhausen wurden gefilmt und werden in Kürze in die Mundart-Atlas-Homepage eingestellt, die hochdeutschen Übersetzungen laufen im Livestream mit.

Analogie und KI passen wie selbstverständlich zusammen.

Über die Website ist interaktiv dieses einzigartige Projekt rund um die Uhr auf der ganzen Welt zu sehen und vor allem zu nutzen. Es wurde von NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach intensiv geprüft und anerkannt, von daher genehmigte sie einen Zuschuss von 137.000 Euro. Ein verpflichteter Eigenanteil wird von der Arbeitsgemeinschaft Mundartatlas zur Verfügung gestellt.

Hans-Josef Heuter vom Heimatverein Schafhausen, auch Initiator des Projekts, legte nun zur bereits 26. Sitzung in stark zweieinhalb Jahren, übertroffen nur vom Redaktionsteam um den Hückelhovener Willi Spichartz, das mehr als 40 Treffen absolvierte, dazwischen Home-Office leistete und in mehr als 1200 E-Mails und zahllosen Telefonaten Kommunikation in der Sache leistete. Eine echte Arbeitsleistung, wertete Hans-Josef Heuter, kongenial koordiniert von und mit den Experten von Minkenberg-Medien.

Gucken: www.mundartatlas.de.

Bildtext: Willi Spichartz vom Projekt „Mundartatlas“ mit einem der Oos-Platt-Hefte, die digitalisiert werden für die Homepage „mundartlas.de.
Fotos: Lars Spichartz (oben), Helmut Laprell (unten)

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